Kurz nach Acht packe ich dann meine Sachen zusammen, um beim hiesiten BMW-Händler mal nach Bremsbelägen für die Lisl zu fragen. Originale (für über 100 €) hat er nicht da, aber Zubehör für knapp die Hälfte? Ja klar! Sie werden auch gleich eingebaut, was ziemlich schnell geht. Die Lisl freut sich, meine Hände bekommen Seife, aber der Pullover trägt seine Spuren mit Stolz. Weit fahren wir nun nicht, denn an der nächsten Tanke bekommen sowohl die Lisl als auch ich unser Frühstück.
Eigentlich möchte ich den Blog von gestern fertigstellen, aber der Compi hat Schwierigkeiten mit der Cloud - na ja, eben Elektronik. Nix geht mehr!
Um halb zwölf sind wir dann endlich wirklich unterwegs. Die Fv17 entlang der Küste ist unsere Richtung. Einmal entschieden, gibt es keine Alternative mehr. Haben wir am Morgen schon 2 Grad mehr als gestern, so steigt die Temperatur im Lauf des Tages auf lauschige 15 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Ein junger Elchbulle geht auf der Straße spazieren, er kennt wohl noch keine Verkehrsregeln?
Auf Sandhornøy gibt es ein Haus, das in einer Glaskuppel gebaut wurde, quasi im Treibhaus. Das interessiert mich sehr und ich fahre ganz frech die Einfahrt hinunter. Die Dame des Hauses hockt im Garten und legt Gemüsebeete an. Sie läßt sich nicht stören, erlaubt mir aber, einen näheren Blick auf das Bauwerk und den Innengarten zu werfen. Mit Wärme versorgt sich die ganze Anlage selbst, aber Strom müssen sie dennoch zukaufen. Trotzdem sehr spannend!
Löwenzahngelb gesprenkelte grüne Auen liegen zu Füßen der schneebedeckten nakten Felsen. Man könnte meinen, in den Alpen unterwegs zu sein, wären da nicht das Meer und die schreienden Möwen allgegenwärtig. Die Düfte mischen sich - er riecht fantastisch! Die Küstenstraße macht einfach immer wieder Freude. Meine Übernachtung habe ich nun endgültig abgesagt, nachdem ich einen Entfernungshinweis über 600 km gesehen habe, das ist heute nicht mehr zu schaffen. Irgendwie scheinen jedoch Trolle ihre Finger im Spiel zu haben, die Entfernung schmilzt ständig - vielleicht klappt es ja doch noch? Eigentlich will ich aber nicht - bei diesem tollen Wetter suche ich mir lieber ein Zeltplätzchen , da muss ich auch nicht auf die Uhr schauen.
Gegen 17 Uhr komme ich nach Forøy, da geht es nur mit der Fähre weiter. Die fährt normalerweise ca. alle 3/4 h. Die Schlange der deutschen Wohnmobile ist unendlich lange! Schließlich bekomme ich heraus, dass die Fähre einen größeren technischen Schaden hat. Es wurde eine Notverbindung eingerichtet, was bedeutet, dass die Fähre erst kurz vor 9 Uhr abends ablegt, dafür aber die nächste Insel ganz umfährt. Festen Boden unter den Füßen und damit die Möglichkeit für einen Schlafplatz gibt es dann ab 22 Uhr. Prost Mahlzeit!
Oder doch nicht gestrandet? Es geht das Gerücht um, dass die Fähre repariert wurde. Nun kommt tatsächlich die "reguläre" Fähre, ca. 1/2 Stunde vor dem Ersatzschiff. 2 einheimische Motorradfahrer (Papa und Tochter) wuseln rum, sammeln Informationen und quatschen mit dem Personal. Angeblich wartet die Anschlussfähre in Jektvika auf uns? Aber vielleicht nicht auf die Horde der deutschen Wohnmobile? Wie auch immer - aller erwischen die Fähre und sie fährt sogar nach Fahrplan. Um halb zehn sind wir dann wieder an Land und es heißt "Zeltplatz finden".






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