- Man fährt nicht die gleiche Strecke zurück!
- Die E6 ist fade und langweilig.
- Auf der E6 ist viel zu viel Verkehr und man kann praktisch nicht überholen.
- Mo i Rana ist eine dreckige Stadt.
- Da muss ich ja durch Städte fahren.
Samstag, 10. Juni 2023
Heut ist der Sommer
Freitag, 9. Juni 2023
Gestrandet in Forøy
Donnerstag, 8. Juni 2023
Längs über die Lofoten
Los geht's - Punkt 9 Uhr blubbert Lisls Motor. Der Kilometerzähler steht auf 562.115 km. Bei kuscheligen 8 Grad fehlt leider die versprpochene Sonne. Die Klamotten sind vom gestrigen Dauerregen immer noch nass, Wind und Regenschauer wechseln sich bei bewölktem Himmel ab. Ich glaube, ich werde alt - trotz fein regulierbarer neuer Griffheizung und Heizweste bleiben die Füße kalt und ich zittere sogar ein bisschen.
Der erste Reisetag ist wie immer noch ungewohnt: hab ich in der Wohnung alles ausgeschaltet und abgeschlossen? Nix vergessen? Auch das Gepäck hat sich noch nicht richtig gerüttelt und wird sicher noch das eine oder andere mal verschoben.Ragnar führt grade den Hund aus und so kann ich mich n och verabschieden. Dann geht's erst kurz nach Norden bis zu den Lofoten rüber und dann nach Süden. Bis Moskenes wollen wir kommen und morgen dann die Fähre nach Bodø nehmen.
Den ersten Streckenteil kennen wir schon einigermaßen, ist ja quasi ein Heimspiel. Dann folgen zu viele Tunnel, die ich sonst gerne vermeide. Aber die Alternativen auf den Lofoten sind nicht sehr vielfältig - eigentlich kann man nur die E10 entlang fahren. Nur wenige kleiner Umwege bieten uns kurvige Abwechslung. Es ist noch nicht Hauptsaison, daher hält sich der Verkehr zum Glück in Grenzen, deutsche Wohnmobile bevölkern allerdings schon reichlich die Gegend.
An den flachen weißen Sandstränden im Nordwesten steigt mir der vertraute Duft von Meer, Tang und Fisch in die Nase. Viele ganz tiefe Atemzüge füllen die Lungen mit dem herrlichen Geruch. Weiter südlich ändert sich das "Gschmäckle" in Dörrfisch, der gelegentlich auf den Gerüsten aufgehängt ist.
Schon um die Mittagszeit sind wir in Svolvær, wo ich dann feststelle, dass wir viel zu schnell sind. Zum Glück jedoch nicht für die Polizei, denn vor der Laserfalle wurde ich gewarnt. Nicht so die Schweizer, die ich an der Tankstelle treffe: in der 50er-Zone mit 77 unterwegs zu sein kostet entweder den Führerschein oder in diesem Fall weit über 1000 €! Da haben wir ja nochmal Glück gehabt! Die Aufwärmpause mit viel warmem Kakao ziehe ich in die Länge. Nichtsdestotrotz werde ich schon am Nachmittag in Moskenes sein.
Auf einem herrlichen kleine Umweg mit Serpentinen findet sich plötzlich eine Elchmama mit ihren 2 großen Kindern vor mir auf der Straße. Enkrechter Fels auf den einen Seite und eine Leitplanke zum Abgrund auf der anderen Seite verhindert ein Ausweichen, darum galoppieren sie vor mir her, bis sie poltend über die Leitplanke springen und den Abhang huínunter rennen. Natürlich halten sie erst außer Reichweite des Fotos.
Na gut, dann gibt's halt noch einen Abstecher nach Å und einen kurzen Spziergang auf die Klippen bis ans Ende der Insel. Senkrechte Klippen mit ganz vielen brütenden Vögeln ragen aus dem Meer, das sich schmatzend und rauschend in den Höhlen bricht. Fast überall ist hier Campingverbot. Da es erst mitten am Nachmittag ist, beschließe ich, die Fähre um 19:30 Uhr zu nehmen. Die kommt zwar erst gegen 1 Uhr morgens in Bodø an, aber dafür kann ich ja an Bord schlafen oder zumindest ausruhen und dunkel wird es auch nicht. Hoffentlich kann ich in Bodø ein Zeltplätzchen finden. Für Sonntag bzw. Montag habe ich mir in Sandnessjøen eine Übernachtung organisiert. Es gibt bei Facebook Gruppen, in denen Gratisschlafplätze für Motorradfahrer bei Privatleuten angeboten werden. Nun muss ich den Plan ändern, aber meine Gastgeber spielen mit. Klasse!