Sonntag, 16. Juli 2023

Hjemme - zu Hause

Und schon ist er wieder vorbei, der Sommer. In der Nacht kommt starker Wind auf und um halb fünf beschließe ich aufzubrechen, bevor die dunklen Wolken sich entladen. Vielleicht haben wir ja Glück und fahren dem drohenden Regen davon? Gleich hinter dem Tunnel kommt eine Bucht mit schönen Parkplätzen, die natürlich alle mit WoMos überfüllt sind! Das hatte ich vermutet...

Langsam zockeln wir voran: ich schone mich weil ich noch müde bin und mit Schwindel kämpfe, die Lisl kämpft mit starken Windböen und schont ihre Bremse. Ui, eine Fähre! Die hatte ich nicht auf dem Schirm! Es ist 6 Uhr morgens und heute am Sonntag fährt das erste Schiff um 9:30 Uhr - Mist. Wenigstens gibt es einen komfortablen Warteraum und in einem Sessel hängend kann ich noch etwas Schlaf nachholen. Der Preis dafür ist jedoch eine Genickstarre. Die ersten Regentropfen sind bereits gefallen und ich bin froh, dass ich heute wieder alles regendicht gemacht habe.

Bei einer der heutigen Fähren spuckt die Lisl Benzin, d.h. ein Vergaser ist undicht. Das kommt manchmal vor, aber ich habe es nicht bemerkt. Der Sprit löst anscheinend die Farbe des Schiffsdecks an, auf jeden Fall ist der Boden furchtbar rutschig. Ich muss das Personal um Hilfe bitten, um die Lisl in die Senkrechte zu bekommen, weil mir die Füße wegrutschen. Nix wie weg hier.

Kurz vor Bodø endet die Küstenstraße und wir wechseln nun auf die ungeliebte aber breit ausgebaute E6. Wir sind satt vom Fahren und haben keine Lust mehr auf Sperenzchen. Außerdem mag uns der Wettergott wieder mal nicht. Starker böiger Wind, einzelne Regentropfen und heftige Schauer wechseln sich ab. Eigentlich wird es gar nicht richtig hell, dabei haben wir doch "Mitternachtssonne"!? Die vielen Tunnel sind da gar nicht so unwillkommen: von der Landschaft ist eh nichts zu sehen und im Tunnel ist es wenigstens von oben trocken. Meine Theorie, dass am Sonntag kein Schwerlast- oder Geschäftsverkehr unterwegs ist, hat sich bewahrheitet und so müssen wir kaum unter Verkehrshindernissen leiden.

Als es Zeit für die Zeltplatzsuche ist, haben wir schon etwa 400 Kilometer geschafft. Bis nach Hause sind es noch gut 200 - weiterfahren oder übernachten? So kurz vor dem Ziel und dann im Dauerregen? Nein, das geht nicht - also weiterfahren. Die letzte Fähre von Bogenes nach Lødingen erwischen wir punktgenau. Sie ist schon beladen, wir fahren noch mit drauf und schon geht's los. 1 h sitzen wir nun im Trockenen, dann den Endspurt von 80 km bis nach Hause. Geschafft! Um halb 9 haben wir 520 km hinter uns gebracht. Gute Nacht!




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