
Trotz regem Verkehr auf der angrenzenden Straße habe ich bis halb 9 Uhr gut super gut geschlafen - Nachholbedarf. Während ich meinen Kram zusammenpacke kommt mein Parkplatzmitbewohner vorbei und wir politisieren und philosophieren über die Welt und das Leben. Wie die Zeit vergeht....
Um 10 sind wir dann endlich unterwegs. Über 15 Grad sind optimale Reisetemperaturen. Das Navi findet zuverlässig schöne kurvenreiche Straßen und asphaltierte Sträßchen mit geringem Verkehrsaufkommen. Etwas gelangweilt gondeln wir durch die Landschaft, sie bietet ja keine großen Neuigkeiten. Während an meiner Hütte jetzt hoffentlich das Gras zu sprießen beginnt, wird hier schon das duftende Heu eingefahren. Die krasse Schönheit des wilden Nordens vermisse ich. Bis auf die Schären, die sind schon sehr interessant.
Durch Kristiansand geht es im Schritttempo und auch danach kommt leider die große Freiheit nicht wieder. Eingezwängt im dichteren Verkehr rollen wir über größere und kleinere kurvige Straßen zum Atlanterhavsveien. Dessen in den Himmel ragende Brücken sind auf jeden Fall immer einen Besuch wert! Das denken sich auch die tausende andere Touristen.
Der nächste Moloch ist Molde. Dort machen wir Mittagspause wie immer an der Tanke. Warum? Weil ich mit meiner Klubtasse dort gratis Tee, Kakao oder sogar Kaffee bekomme und auch weitere notwendige Dinge erledigen kann. Zum Nachtisch ein Eis. Es ist wieder warm geworden.
Der Trollstigen ist heute noch ein immer wieder lohnenswertes Ziel. Richtung Andalsnes hängen wir lange hinter einem LKW fest, der bergab weit über der Geschwindigkeitsgrenze fährt, bergauf aber schwer ins Schnaufen kommt. Dummerweise müssen wir halt seinen Staub fressen. Ups - wir sind schon an der Fähre? Die wird schon beladen und wir dürfen gleich drauf und bis nach vorne fahren - überholt! Bald sind wir am Trollstigen angekommen. Ein schönes Tälchen führt zu den 6 km Serpentinen, die sich um einen Sturzbach herum die Felswand hinauf windet. Gischt und tolle Aussicht wechseln sich ab. Es ist noch nicht Hauptreisezeit, daher ist der Verkehr nicht so schlimm wie ich befürchtet habe. Fast ohne Behinderungen können wir hinaufklettern auf 900m. Hier oben liegt noch dick Schnee, der jetzt massiv schmilzt und türkisblaue Gletscherbäche produziert. Ein herrliches Bild bei diesem Sonnenschein! Zum Zelten ist es noch etwas zu früh und hier oben nachts auch vermutlich etwas zu kalt. Bei Valldal im Tal unten werde ich aber vermutlich wieder nix passendes finden. Da tut sich eine kleine Einfahrt auf. Über einen sandigen Wendeplatz, ein paar Meter durch ein Kiefernwäldchen landen wir direkt neben einem tosenden Gletscherbach auf einer frisch gedüngten Wiese. Die Lisl fühlt sich hier sicher sehr heimisch... Für mein Zelt findet sich ein kleines ungedüngtes Fleckchen und der Duft lässt mich sicher gut schlafen.
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